Afghanistan Nato will Bundeswehr in Schlachten schicken
Berlin – Müssen deutsche Soldaten bald auch im gefährlichen Süden Afghanistans in erbitterten Kämpfen ihr Leben riskieren?
Nato-Chef Jaap de Hoop Scheffer hat jetzt auch von Deutschland Unterstützung für die Kampfeinsätze in Südafghanistan gefordert. Dort liefern sich radikale Taliban-Rebellen blutige Kämpfe vor allem mit US-Soldaten – schon 3700 Tote in diesem Jahr!
Die Bundesregierung lehnt einen solchen erweiterten Einsatz ab. Die Bundeswehr leiste schon einen wichtigen Beitrag im Norden und in der Hauptstadt Kabul. Kanzlerin Angela Merkel (CDU): „Wir glauben, dass an diesem Mandat nichts geändert werden sollte.“
Auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) warnte davor, „kopflos Personal und Soldaten in den Süden zu verlagern“.
Der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Eckart von Klaeden (CDU), zu BILD: „Ich bin mir sicher, dass die Bundesregierung diese Position auch beim Nato-Gipfel in Riga überzeugend vertreten wird.“
Dort berät Ende des Monats die Nato über zusätzliche Truppen für Südafghanistan. Eine offizielle Anfrage ist nach BILD-Informationen in Berlin noch nicht eingegangen.
Aber Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer erklärte in der „Berliner Zeitung“, eine Verlegung in den Süden sei ein „Zeichen der Solidarität unter den Alliierten“.
Auch im derzeitigen Einsatzgebiet der Bundeswehr in Nord-Afghanistan spitzt sich die Lage immer dramatischer zu: In der Nacht zu Montag wurde eine Bundeswehr-geführte Patrouille mit Panzerfäusten beschossen: zwei afghanische Polizisten verletzt.
Seit 2001 kamen 18 Bundeswehrsoldaten „einsatzbedingt“ ums Leben.
Ich bin der Meinung, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem die deutschen Soldaten zu Kampfhandlungen herangezogen werden. Es wird noch eine zeitlang dauern, dann wird es aber auch hier Alltag, da man sich dem internationalen Druck nicht entziehen kann. Irgendwo auch logisch, mann kann nicht immer die anderen die Kohlen aus dem Feuer holen lassen.
US-Außenministerin Condoleezza Rice (52) und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (50) in Washington Blair und Bush warnen vor Scheitern im Irak
Der Rückzug wird empfohlen Ist der Irak für Amerika das 2. Vietnam? Annan-These Ging es den Irakern unter Saddam besser?
Washington/Hamburg – US-Außenministerin Condoleezza Rice hat ein stärkeres deutsches Engagement in der Irak-Krise gefordert!
Beim Besuch von Außenminister Frank-Walter Steinmeier in Washington betonte Rice das Interesse der USA an einer „größeren internationalen Unterstützung“, darunter auch die Deutschlands, für eine Stabilisierung im Irak.
Der US-Botschafter in Berlin, William R. Timken, sprach sich ebenfalls für einen größeren deutschen Beitrag aus.
Zuvor hatte eine Kommission unter Ex-US-Außenminister James Baker einen radikalen Kurswechsel in der Irak-Strategie empfohlen.
Perthes’ düstere Prognose für den Irak: „Dieser Krieg ist für die Amerikaner nicht mehr zu gewinnen.“
Gestern riss ein Selbstmordattentäter auf einem Markt in der Pilgerstadt Kerbela sieben Menschen mit in den Tod, 44 wurden verletzt.