Der UN-Sicherheitsrat hat das Mandat der NATO-Truppe in Afghanistan um ein Jahr verlängert und zugleich mehr Soldaten für den Einsatz gefordert. In einer am Mittwoch in New York verabschiedeten Resolution beklagte das Gremium außerdem die zunehmende Zahl ziviler Opfer am Hindukusch. Die fünf ständigen und zehn nicht-ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates votierten einstimmig für eine Verlängerung des Mandats der NATO-geführten ISAF-Truppe bis zum 13. Oktober 2011. In der Resolution rief das Gremium die NATO-Mitgliedstaaten auf, "Personal, Ausrüstung und andere Ressourcen" für den ISAF-Einsatz beizusteuern. Die internationalen Truppen in Afghanistan müssten "weiter gestärkt" werden. Derzeit kämpfen 152.000 ausländische Soldaten gegen den Aufstand der Taliban in Afghanistan, die meisten stammen aus den USA.
In Afghanistan kamen am Mittwoch erneut sechs NATO-Soldaten ums Leben. Vier Soldaten starben bei der Explosion eines von Aufständischen versteckten Sprengsatzes im Süden des Landes, wie die NATO-Truppe ISAF mitteilte. Ein weiterer Soldat wurde bei einem Feuergefecht mit Rebellen in Ostafghanistan getötet, ein weiterer starb durch eine Mine im Süden. Zu den Nationalitäten der Getöteten machte die NATO wie üblich keine Angaben.
Bei einer Patrouillenfahrt in einer der gefährlichsten Gegenden Afghanistans fanden US-Soldaten unverhofft einen vermissten Landsmann, wie die US-Botschaft in Kabul mitteilte. Der seit August verschollene 25-jährige US-Bürger sei Anfang Oktober in der Unruheprovinz Kandahar im Süden des Landes aufgetaucht. Was er Mann dort gemacht hatte, war unklar. Den Angaben zufolge sagte er aus, von den radikalislamischen Taliban entführt worden zu sein. Der Mann habe am 2. Oktober in Kandahar US-Soldaten auf Patrouille angesprochen und um Hilfe gebeten, teilte die Botschaft mit. Er sei zunächst nach Kabul gebracht worden und befinde sich mittlerweile wieder in den USA.