Schon im kommenden Jahr werde damit begonnen, die Sicherheitsverantwortung an die Karsai-Regierung zu übergeben, "Distrikt für Distrikt, Provinz für Provinz". Die afghanische Menschenrechtskommission warnt vor einem verfrühten Rückzug vom Hindukusch.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) will im Jahr 2012 damit beginnen, deutsche Soldaten aus Afghanistan abzuziehen. "Vorbehaltlich der Entwicklung der Sicherheitslage ist es unser Ziel, unser eigenes Kontingent im Jahr 2012 zum ersten Mal zu reduzieren", schreibt der Vizekanzler in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt". Auf dem NATO-Gipfel in Lissabon werde das Bündnis eine strategische Weichenstellung für das gemeinsame Engagement am Hindukusch vornehmen. "Auch wenn in Lissabon noch keine konkreten Gebiete benannt werden, weil es den Taliban in die Hände spielen könnte, diesen Prozess der schrittweisen Übergabe zu unterminieren das Startsignal dafür soll definitiv gegeben werden." Die Übergabe der Verantwortung für die Sicherheit an die Regierung von Präsident Hamid Karsai "soll im nächsten Jahr beginnen, Distrikt für Distrikt, Provinz für Provinz", so der Außenminister. 2014 sollten die Afghanen dann in der Lage sein, die Sicherheitsverantwortung vollständig zu übernehmen.