Die Bundeswehr in Afghanistan will sich nicht mit der Abschaltung der ARD-Ausstrahlung über den Eutelsat-Satelliten Hotbird zufriedengeben. Das Verteidigungsministerium hat der ARD ein neues Angebot unterbreitet.
Die ARD hatte die Verbreitung ihres Programms über den Satelliten Hotbird Mitte des Jahres eingestellt. Hintergrund der Entscheidung sind offenbar Kostengründe. Vom Ende der Ausstrahlung sind auch die etwa 3 300 in Afghanistan stationierten Bundeswehrsoldaten betroffen. Mit dem Ende der ARD-Ausstrahlung können sie nur noch das ZDF als einzige deutschsprachigen Sender empfangen. Die Bundeswehr will sich aber offenbar nicht mit der Entscheidung der ARD abfinden. Deshalb schlug das Verteidigungsministerium dem Sender vor, einen Teil des Programms per eigener militärischer Satellitenverbindung nach Afghanistan zu senden. Das lehnte die ARD aber bisher wegen rechtlicher Gründe ab. Dieses Thema wurde offenbar beim letzten Besuch des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in Afghanistan zur Sprache gebracht.
Wie die "Bild"-Zeitung am Montag berichtete, hofft das Ministerium nun auf ein Einlenken der ARD. Der Minister sagte dem Blatt: "Die Soldaten wären sicher dankbar, wenn die ARD einige Sendeformate wie die Tagesschau oder regionale Sendungen zur Verfügung stellen könnten, damit wir diese ins Einsatzgebiet übertragen."