Ein rätselhaftes Labyrinth liegt unter der Stadt: Tunnelröhren und Abwasserkanäle, vergessene Bunker, geheime Durchgänge, halbfertige U-Bahnhöfe für Linien, die nie in Betrieb gingen. Tief unter den Füssen der Touristen schlummern Tunnelkreuzungen im Dunkel. Für die geplante Nazi-Welthauptstadt Germania wurden sie einst angelegt, heute steht rostrotes Wasser in den Hallen und Röhren.
In den letzten Tagen des Weltkriegs bot die unterirdische Stadt den Berlinern Zuflucht vor den Kämpfen, die Soldaten beider Armeen nutzten die Gänge für überraschende Angriffe. Nach dem Krieg verbargen sich Schwarzhändler im Labyrinth unter den Trümmern.
Dann begann der Kalte Krieg, unterirdische Versorgungsleitungen und Verbindungen wurden gekappt. Doch das gelang nur teilweise - Die Kanalisation hält sich nicht an Sektorengrenzen.
Nach dem Mauerbau flohen viele Menschen durch die Kanalröhren oder durch extra gegrabene Fluchttunnel. U- und S-Bahnen aus dem Westen unterquerten weiter Ostberlin, fuhren jetzt aber durch streng bewachte Geisterbahnhöfe. Niemand sollte durch die Bahntunnel aus der DDR fliehen können.
Der Film spürt der bewegten Geschichte Berlins im Untergrund nach, erzählt von Spionagetunneln und dramatischen Fluchten unter der Erde, und von der Angst, der Gegner könnte die geheimnisvolle Welt unter dem Pflaster der Stadt für feindliche Aktionen nutzen.