ZitatNach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg stieß die Wiederaufstellung von Streitkräften auf wenig Gegenliebe bei Teilen der bundesdeutschen Bevölkerung. Um daher nicht gleich durch Übernahme alter Traditionen den Gegnern Angriffsfläche zu verschaffen, verzichtete man bei der Gründung der Bundeswehr 1955 auf die Einführung von Truppenfahnen. Das erwies sich aber bald als unhaltbare Situation, da alle anderen NATO-Staaten Truppenfahnen mit sich führten und die Bundeswehr bald auf Probleme im internationalen militärischen Zeremoniell stieß (ersatzweise verwendeten Einheiten alte Fahnen aus der Zeit vor 1918 oder führten einfache schwarz-rot-goldene Fahnen bei offiziellen Anlässen mit sich). 1965 wurde dem Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung daher die erste neue Truppenfahne übergeben. Bundespräsident Heinrich Lübke stiftete allen „Bataillonen und entsprechenden Verbänden“ der Bundeswehr die Truppenfahnen als „äußeres Zeichen gemeinsamer Pflichterfüllung für Volk und Staat“.