Wenn ein Stabsunteroffizier nach ca. zweieinhalb Jahren Dienst nicht in die Laufbahn der Feldwebel übernommen werden kann, weil er in der Sackgasse der Unteroffiziersdienstgradgruppe o.P. steckt, da man ihm Ungediente und Mannschaften bevorzugt, ist das dann nicht eine Verletzung der "Inneren Führung"?
Und wenn dann der gleiche Stabsunteroffizier nochmal über zwei Jahre später davon erfährt, daß er nun in die Laufbahn der Feldwebel übernommen werden könnte, jetzt aber dafür leider schon zu lange gedient hat, ist dies dann nicht eine besondere Verletzung der "Inneren Führung"?
Besonders wenn er bei seinem Entschluß Unteroffizier werden zu wollen, nie über diese Karrieresackgasse informiert wurde?
Nachdem ich mein Beschwerderecht ( Wehrbeauftragter ) nutzte, erhielt ich ein paar Wochen später ein Schreiben, durch welches man mir mitteilte, daß ich in dieser Armee kein Feldwebel mehr werden kann.
Überlaufene Stellen, ich diene zu lange und das Attraktivitätsprogramm aus der Scharpingzeit, all diese Punkte stellten sich gegen mich.
Nein, ich bin nicht in einer Kampfeinheit. Ich bin "Schreibtischsoldat-u. Sesselpupser".
Materialnachweisunteroffizier bin ich. Ich kümmere mich um Aussonderungen, Truppenbestandsübersichten und Stärkeausrüstungsnachweisungen, sowie Bekleidung, NVG II-Bestandslisten, Anforderungen, Transporte, Handvorräte, kleine Wehwechen anderer Soldaten, die mich für einen Quelle-Kundenberater halten, und um Anlagenblätter sowie Satzlisten und Inhaltslisten kümmere ich mich. Hab' ich was vergessen? Natürlich mach' ich nur einen Teil davon ganz alleine. Aber ich hab' Überall meine Nase drin. Hab' aber noch einen sehr guten Kameraden und Hauptfeldwebel als Vorgesetzten. Und drei Soldaten, zur wirklich guten Unterstützung, ebenfalls.
Das aber ( Versorger ) will ich nicht mehr machen. Absolut nicht mehr. Und als StUffz werd' ich nichts mehr in dieser Armee. So wollt' ich Feldwebel werden, weiterkommen, und mich neu orientieren.
Ich hab's versucht, bin gescheitert, und hab' mich damit nun doch so langsam abgefunden.
Versorger bin ich nicht mehr gerne. Soldat wollt' ich bleiben. Weil ich das eben gern' bin. Doch war ich lange kein "richtiger" (andere Fachdienst-Soldaten werden mir das bitte verzeihen ) Soldat mehr. Obwohl die Arbeit der Versorger immens wichtig ist. Leider wird sie durch Versorgungsengpässe ( meiner Meinung nach durch die vielen Auslandseinsätze, für die wir nicht genügend Material haben ) und eine alles verschlingende Bürokratie torpediert.
Nun, ich wollt' Feldwebel werden.
Aber ich wollt' hier auf keinen Fall "drauflosheulen". Gibt Soldaten, die sind weit schlimmer dran.
Doch ich danke ganz herzlich und vielmals für das Angebot zur Hilfe. Aber dennoch werde ich keine weiteren Schritte mehr einleiten. Nochmals danke!
Und ich danke auch allen anderen, die Hilfe angeboten, oder zumindest auf meinen Text geantwortet haben.
Als ich in die Unteroffizierslaufbahn eintrat, war mir von den anstehenden Veränderungen nichts bewusst! Und ich gehöre zu denen, die sich erst während ihrer normalen Wehrdienstzeit weiterverpflichtet haben. Ich habe nie mit einem Wehrdienstberater gesprochen. Ich wurde eingezogen, und habe mich dann später weiterverpflichtet.
Meine komplette Ausbildung war erst wenige Monate abgeschlossen, als ich dachte, es sei besser sich bald um eine Feldwebelstelle zu bemühen. Nicht das es noch zu spät ist, dachte ich.
Aber das war es! Und niemand, absolut niemand hat mich, oder auch viele meiner StUffz-Kameraden, davon vorab in Kenntniss gesetzt! Niemand! Niemand informierte uns über die Sackgasse Uffz o.P., bzw. Fachdienst-Unteroffizier!
Und diese miserable Informationspolitik innerhalb der Bundeswehr habe ich u.a. auch beim Wehrbeauftragten angekreidet. Auf diesen Punkt aber wurde gar nicht eingegangen!
Also nein, daß ich in einer Sackgasse enden würde war mir nie bewusst.Niemand hat mich darüber aufgeklärt.
Als ich mich entschlossen habe Unteroffizier werden zu wollen, gab es beispielsweise auch noch keine Gefreiten FA. Erstmal mußte man die Unteroffizierslaufbahn einschlagen, um auch nur an einen Feldwebeldienstposten denken zu können. Von meiner Sicht aus war das auch sehr richtig. Jeder Jung-Uffz sollte auch erstmal als Uffz o.P. eine zeitlang Erfahrungen sammeln.
Aber da bin ich wohl im Denken nicht mehr zeitgemäss genug.