Stalin war kein Dummkopf und auch nicht alle russische Marschälle, auch wenn sie bei jeder Gelegenheit um ihren Kopf fürchten mussten.
Als die Wehrmacht 1941 vorstiess, stiess sie auf eine riesige und gut ausgerüstete Rote Armee. Trotz gewaltiger Kesselschlachten und vernichteter Russentechnik - die Siege mussten sehr teuer und auch schmerzlichen Verlusten erkauft werden. Die Wehrmacht brannte aus!
Im Herbst 1941 liefen die westalliierten Hilfen an und Stalin, der glaubte im Osten Truppen wegen Japan präsent zu halten, bekam von einem Deutschen*(!) Entwarnung.
Nach dem russischen Bürgerkrieg wurden im Gebiet um Chabarowsk Bauernsoldaten angesiedelt, die die Grenzen im Osten sicherstellen sollten. Diese sibirischen Truppen standen im Dezember 1941 zur Verfügung. Sie waren frisch und sibirische Kälte gewöhnt.
Als die Wehrmacht im Frühjahr wieder zur Offensive übergingen - sie mussten Russland im Herzen treffen und von den Hauptverkehrswegen und vor allem dem Öl trennen - gelang es ihr in keinem Fall, größere russische Kontigente einzukesseln, wie im Sommer 1941 geschehen.
Die Russen gaben eher Terrain auf, als sich einholen und einkesseln zu lassen. Sie wussten, dass ihre Verbindungswege zu den Industriegebieten im Ural und den Lieferungen über Persien kürzer wurden, während die deutschen Verbindungslinien gedehnt wurden.
Im Hinterland wurde zu einem barbarischen Partisanenkrieg aufgerufen, der einen großen Teil des Nachschubs beeinträchtigte und wichtige Truppen zur Befriedung band.
Allein konnte Deutschland diesen wichtigen Feldzug zur Rettung Europas nicht mehr gewinnen. Die osteuropäischen Staaten sollten niemals vergessen, dass es die Alliierten waren, die sie verrieten und sie für 60 Jahre den Bolschewisten auslieferten.
- die Umstrukturierung war nicht so gewaltig, wie es ausschaut. Gern werden sie aber als Entschuldigung herangezogen - auch um die deutschen Leistungen zu schmälern. Diese Struktur baut auf Tukhatshevskis Ideen der mechanisierten Korps auf und war schon weitgehend umgesetzt und in den Manövern von 1939 und 1940 erprobt.
- die Säuberungen liefen etwa 1937 bis 38. Es stimmt, dass von 5 Marschällen 3 erschossen wurden, alle Armeekommandeure, Korps - und Divisionskommandeure - glaube, bis auf 2 oder 3.
- es rückten nach die stalintreuen Kader aus den Offiziersschulen und Akademien, die teilweise gegen ihre eigenen erschossenen Eltern aufgehetzt wurden. Aber auch hier waren 3 Jahre Zeit für Schulungen und Training.
- was auch gern verschwiegen wird ist, dass mit Beginn des "Großen Vaterländischen Krieges" viele Kommandeure und Stabs-Offiziere aus den GULAG geholt wurden und unter Versprechen der Rehabilitierung integriert wurden.
- was tatsächlich bis etwa 1942 von entscheidender und teilweise lämender Bedeutung war, war die faktische Gleichstellung der Kommandeure und Politkommissare. Dies lämte die Entschlußfreudigkeit so manches Kommandeurs.
Ansonsten war der Russe ein wirklich gefährlicher Gegner und er machte es unseren Jungs nicht leicht zu siegen.
Übermenschlicher Einsatz und absolutes Vertrauen in die Führung, das exakte Zusammenspiel aller Waffen, die Führungskunst vom General bis zum Reichsrottenführer liess das Heer auch die stärksten Krisen meistern. Bis ...
... ja bis nichts mehr ging.
In einem anderen Zusammenhang sagte mal Galland: Unsere Helden kämpften , bis sie fielen. Und das erinnert mich wieder an die Thermophylen "Wanderer, kommst Du nach Sparta, ..."
um den Bogen bis Stalingrad zu schliessen:
"Wanderer, kommst Du nach Deutschland, berichte, Du hast uns hier sterben gesehen, wie das Gesetz es befahl ..."
Es ist für mich immer noch beeindruckend, wenn man in alten Filmen oder Bildern sieht, unter welchen Bedingungen die deutschen Soldaten in Stalingrad gekämpft haben.
In Stalingrad musste sich der Volksbund überhaupt erst die Errichtung der Anlage "Rossoschka"* erkaufen, auch, in dem er eine Parallelanlage für die Russen mit errichtete. (Auf der anderen Strassenseite. Ziemlich ausserhalb der Stadt, vorbei am heutigen Flugplatz)
In Stalingrad selbst gibt es den "Mamajev Kurgan"** mit der riesigen schwertschwingenden Frau "Rodina Matj"***
Das ist aber nur eine Büßerstrecke und Kranzabwurfplattform. Hier sollten die Pilger - und tun es auch heute unter einem korrupten kommunistischen Bürgermeister - Milliardär! - unter Musik den Hügel hinauf pilgern. Theatralisch!
Im Stalingrad erfährt man die Bahuptung, dass 1,5 Millionen deutsche Soldaten hier gefallen seien, was natürlich eine Übertreibung ist. (Es waren ungefähr 150-250.000. Schlimm genug, aber die sich gefangen gaben sind da - bis auf knapp 6000 - mit drin.) der Hammer kommt aber gleich nach einem Atemzug aus dem Mund der Museumsführerin: Unsere waren nicht weniger! Nun und das kommt in etwa hin. Russische Historiker sprechen heute von 1,7 Millionen Toten Russen! 1 zu 10!
Und für die gab es bisher nur ein Massengrad hinter dem Mamayav-Kurgan und einen kleinen Platz, der sich "Soldatskaja Polnja"**** nannte. Kurioserweise heute einen Steinwurf von einem großen BMW-Autohaus entfernt
Ansonsten ist es so, dass heute bei sämtlichen Baumassnahmen in der Stadt immer wieder Knochen auftauchen, die von den Russen achtlos beiseite geworfen werden. Die Umbetter des Volksbundes arbeiten hauptsächlich an den bekannten Grablagen und den Massengräbern der Gefangenenlager. Dort liegen die Toten meisst nackt, so dass keinerlei Identifizierung möglich ist.
Der Russe selbst, geht mit seinen Toten völlig respektlos um. Für ihn ist fremdes oder eigenes Leben "keinen Groschen wert" - wie mal mein Onkel in einem Feldpostbrief aus der Gegend schrieb.
* zu finden unter Google-Earth 48°49'33,07" N und 44°09'48,27" O; deutlich zu erkennen der kreisrunde Wall in den die Gebeine bestattet werden und der quadratische alte Kriegsgefangenenfriedhof aus dem 1. WK. Südlich der Strasse erkannt man deutlich die kreisrunde russische Anlage, errichtet vom Volksbund *Kurgan = Hügel findet man bei Google-Earth unter "Volgograd" + "Mamayav-Kurgan" **Mutter Heimat ***Feld der Soldaten
Es ist schon hilfreich, sich zum Thema Stalingrad auch mit der russischen Seite, abseits der Propaganda, zu befassen. So spricht der Historiker und Kriegsschriftsteller Wladimir Beschanow, berühmt geworden durch mehrere Bestseller, darunter Panzerpogrom 1941, vom "Mythos Stalingrad".
Beschanow zerpflückt die Tabus und Legenden der sowjetischen Stalingrad-Historiographie.
Bezeichnend auch,dass er weit sachlicher und nicht so deutschfeindlich berichtet, wie z.B. ein Herr Knopp.
So kommt Beschanow.ironisch, ja fast zynisch zu seiner Schlußbemerkung:
"Nach dem Kriege gaben die deutschen Feldherren als Gründe für die Niederlage im Osten an: Hitlers Wahnsinn, materielles Übergewicht des Gegners, der russische Winter. Doch keiner von ihnen schrieb in seinen Memoiren, deutsche Generäle hätten nichts von Truppenführung, Kriegskunst, Strategie verstanden."