NSFO gab es nicht so viele, wie Politoffiziere oder Kommissare in der NVA bzw. in der Roten Armee. Die Umerziehung versucht auch hier, seine Bedeutung herauf zu spielen. So hatte er keinerlei außerordentliche Befehlsbefugnis.
In der NVA war der "Stellvertreter des Kompaniechefs für Politische Arbeit" eine Hauptmannplanstelle. In der Roten Armee hatte er bis 1943 sogar Befehlsgewalt und konnte den Chef absetzen - sogar auf der Stelle erschießen.
Der NSFO war ein aktiver Offizier mit Frontbewährung, der bis auf wenige Hauptamtliche, diese Funktion nebenher mit erledigte.
Natürlich sollte er die Politik und Ideologie der Führung des deutschen reiches verfolgen und propagieren. Wäre ja schlimm, wenn er dafür bezahlt worden wäre, Feindpropaganda zu betreiben. Dazu gab es genug andere, die es zwar nicht öffentlich taten, aber durch Geheimnisverrat oder Sabotage maßgeblich an der Niederlage des Reiches und am Tod vieler Soldaten und Zivilisten mitverantwortlich sind.
Auch hier zeigt sich wieder, wie inkonsequent die Reichsführung war. Hätte sie - konsequent wie Stalin - alles für den Sieg mobilisiert, ohne Rücksicht auf Menschenrechte, Völkerrecht, Kriegsrecht, Moral, Ethik, Anstand, Traditionen .... dann hätte sie möglicherweise den Krieg gewonnen und niemand hätte danach gefragt, wie.
Stalin wird - trotz 50 Mio Tote, die allein auf sein Konto gehen - heute noch gefeiert - Hitler verflucht.
Zitat von Frank12 Waren diese NS-Führungsoffiziere eventuell für die Aktionen verantwortlich, wo man selbst halbe Kinder an den Lampen wegen "Feigheit vor dem Feind" usw. aufknüpfte ?
Frank12
Glaube ich eher nicht, denn um in der Wehrmacht/Waffen-SS Offizier zu werden, brauchtest Du Frontbewährung und als NSFO auch.
Mal abgesehen von dem "Steiner"-Film waren die meisten Front-Offiziere menschlich in Ordnung, denn sie wussten, auch ihr Leben hängt von den Unteren ab.
Es ist amtlich, dass der letzte Befehlshaber von Berlin den Einsatz der 4.000 Hitlerjungen, die ihm die Parteiführung zur Verfügung stellte, ablehnte, auch an der Front wurden oft genug junge zugeteilte Männer für weitgehend ungefährliche Aktionen eingesetzt. Es waren oft die Jungen selber, die sich dieser unbekannten Gefahr aussetzten. ("Die Brücke")
Für das Aufknüpfen waren meist charakterlose Menschen verantwortlich, die sich weder im Krieg, noch im Frieden bewähren, denn Helden sagt man auch Kameradschaft nach.
ZitatFür das Aufknüpfen waren meist charakterlose Menschen verantwortlich, die sich weder im Krieg, noch im Frieden bewähren, denn Helden sagt man auch Kameradschaft nach.
So sieht es aus. Meist geschah dies völlig willkürlich auf Befehl von irgendwelchen "Goldfasanen" , die sich noch für ihre eigene Flucht den Rücken freihalten wollten.
Diesen Volksgenossen waren Begriffe wie "Frontbewährung" und Kameradschaft völlig fremd.