Gestern in der ARD gesehen : ARD-exclusiv-Reportage
Gezeichnet fürs Leben : Deutsche Soldaten nach Auslandseinsätzen
Gezeigt wurden Soldaten die nach den Auslandseinsätzen mit traumatischen Folgen zu kämpfen hatten.
Sicherlich bringt ein solcher Einsatz gewisse andere Bedingungen mit sich, nur was hier erzählt wurde, vor allem von einigen Offizierskameraden, das liess einen die Nackenhaare ansteigen.
Man hatte echt den Eindruck, die Kameraden kämen aus Vietnam oder Stalingrad zurück.
So langsam bekommt man den Eindruck, das die Bundeswehr eine Armee von Schlaffis wird.
Mal so am Rande bemerkt : So mancher Rettungssanitäter erlebt mehr furchtbare Dinge als diese Kameraden je erleben werden.
Die US Army hat nach dem zweiten Weltkrieg intensive Untersuchungen durchgeführt. In den eigenen Reihen rechnete man auf einen tatsächlichen Ausfall, tot oder verwundet, zwei Psychoausfälle. Ein Phänomen, dass bei der Wehrmacht so gut wie gar nicht auftrat. Dazu wurde auch untersucht, warum die deutschen Soldaten auch in aussichtsloser Lage noch so hervorragend kämpften. Die Antwort auf beide Fragen lag in dem Zusammenhalt der Gruppe, weshalb der Gruppenführer im II.WK auf deutscher Seite auch so eine überragende Bedeutung hatte. Dieser Zusammenhalt ist aber in der Bw verloren gegangen. Der einzelne Soldat wird oft nicht ausreichend von seiner "Kampfgemeinschaft" aufgefangen, da diese viel zu oft zusammen gewürfelt wurde und nicht ausreichend lange zusammen war. Dazu kommt, dass in der modernen Kleinstfamilie der Tod selten in Erscheinung tritt und deswegen ungewohnt ist.
Es ist eine Mär, dass Notärzte und Rettungssanitäter bei ihrem Job total kalt bleiben. Auch diese leiden psyschich und viele benötigen auch irgendwann einmal eine entsprechende Betreuung. Aber man spricht halt nicht gerne davon.
Was soll jetzt dieses Geschwätzt von EINIGEN meiner Vorredner hier?
Oh, die Jungs unserer Wehrmacht waren noch richtige Männer.....
Och, kommt schon... Streitet keiner ab. Aber das Monopol steht ihnen nicht zu. Wohl natürlich die Achtung vor ihren außergewöhnlichen soldatischen und menschlichen Leistungen in diesem furchtbaren Krieg.
Aber:
Dem deutschen Soldaten steht heut' psychologische Betreuung zu. Warum auch nicht? Das hat nichts mit schlaff zu tun. Bevor man etwas "in sich hineinfrist", und daran kaputtgeht, soll man eben Hilfe bekommen, die oft genug nicht in Anspruch genommen wird. Warum? Genug Soldaten haben eben diese Angst als schlaff oder verweichlicht dargestellt zu werden.
Bei einem Krieg von den Ausmaßen, wie sie der deutsche Landser damals erlebt hatte, würde das aber wohl nicht mehr funktionieren. Die Kapazitäten für so eine Hilfe wären dann wohl nicht mehr da.
Mehr brauch' ich jetzt wohl nicht zu sagen. Ansonsten kann ich gleich 'ne militärpsychologische Abhandlung mit dem Vergleich Wehrmacht und Waffen-SS im II. Weltkrieg und Auslandseinsätze der Bundeswehr verfassen.
Nun, ich denke, dass der Krieg auch an vielen Veteranen nicht spurlos vorbeigegangen ist. Ich kenne viele, die heute noch davon träumen.
Mein Vater wurde in Gefangenschaft 18. Er hat später, wenn er mal was getrunken hatte, auch immer davon geredet, was er in den letzten Kriegstagen sah und im Camp Nye, Bischofswiesen erlebte.
Wo ich aber zustimme, das ist die Gemeinschaft. Die gemeinsame Ausbildung, das aufeinander verschworen sein, das hat geprägt. Noch heute sagen viele, dass die "Kameradschaft" alles war. Übereinstimmen sagen Kameraden, dass sie wegen der Kameradschaft bis zuletzt gekämpft haben.
Lese ich mir Erinnerungen durch, wie zuletzt von Norbert Hannig "Was gilt denn unsere Leben", dann kommt genau das zum Ausdruck.
"Die Mehrzahl mit Sicherheit.Sieh dir doch mal die Erfolge an ,die die Wehrmacht erkämpft hat und vor allem unter welchen Umständen."
Es war eben eine Armee, die von der Disziplin, der Ausbildung, dem soldatischen Können, der Durchhaltefähigkeit, und wahrscheinlich auch dem Korpsgeist den meisten anderen Armeen ihrer Zeit absolut überlegen war. Wenn vielleicht auch nicht in alen Punkten, so jedoch in den meisten. Und sicher, das waren richtige Männer. Aber deswegen ist der heutige deutsche ( männliche ) Soldat nicht weniger ein Mann!
Was der deutsche Soldat damals geleistet hat, habe ich ja auch mehr als anerkannt und gewürdigt, wie Du bemerkt hast.
Zitat Hades:
"Gegen die psychologische Betreuung habe ich ja auch nichts.
Nur die Soldaten die sie im Bericht gezeigt haben brauchten ja fast alle einen Psychologen und das obwohl sie nie in Kampfhandlungen verwickelt waren."
Ich weiß nicht, was die im Film gezeigten Soldaten, erlebt oder gesehen haben. Ich hab' auch diesen Film nicht gesehen.
Aber für mich klangen Eure Aussagen so, als solle der heutige deutsche Soldat ( von Eurer Seite ) als verweichlicht und weinerlich dargestellt werden. Und dazu mußte, und habe ich meine Meinung gesagt.
Zitat Gardes du Corps : "Nun, ich denke, dass der Krieg auch an vielen Veteranen nicht spurlos vorbeigegangen ist. Ich kenne viele, die heute noch davon träumen.
Mein Vater wurde in Gefangenschaft 18. Er hat später, wenn er mal was getrunken hatte, auch immer davon geredet, was er in den letzten Kriegstagen sah und im Camp Nye, Bischofswiesen erlebte.
Wo ich aber zustimme, das ist die Gemeinschaft. Die gemeinsame Ausbildung, das aufeinander verschworen sein, das hat geprägt. Noch heute sagen viele, dass die "Kameradschaft" alles war. Übereinstimmen sagen Kameraden, dass sie wegen der Kameradschaft bis zuletzt gekämpft haben."
Sicher, die Kameradschaft war damals wohl besser. Dazu muß man aber auch sagen, daß die Gesellschaft, und damit meine ich nicht die Gesellschaft unter'm Hakenkreuz, eine andere war.
Ich weis ja nicht ob du gedient hast und wo aber ich kann zugeben das ich damals im März 1983 im Sondermunitionslager nach nur 24 Std. zu Weinen anfing. Weil es etwas neues und ungewohntes war für den damals 18 Jährigen Kanonier in ein Lager eingesperrt zu sein und nur Zaun, S-Draht, S-Drahtrollen und bewaffnete Kameraden zusehen. Hinzu kam ein 24 Stündiger Schichtdienst mit zusätzlicher Ausbildung und Übungsalarm. Nach ich glaube insgesamt 42 Wochen Wache im SAS hat mir das auch nichts mehr ausgemacht weil ich vielleicht ein harter Soldat wurde. Genau wie die Jungs in Afganistan welche sich mit den Schädeln Fotografieren ließen, das waren auch harte Jungs und was war der Aufschrei groß, dabei suchten sie vielleicht nur ein Ventil um den Druck der sich aufgestaut hatte abzulassen.
Und genau so war es auch bei der Wehrmacht dort wurden die Soldaten auch erst mit der Zeit zu harte Jungs und hatten am Anfang auch die Hosen voll wenn sie im Gefecht lagen oder unter Artilleriebeschuß wie es mir einige Kriegsteilnehmer bestädigten.
Nichts für ungut der Begleiter (ein harter Hund?).
Wie werden die Kameraden für ihre Einsätze denn geschult?
Die Ausbildung ist schon intensiv,keine Frage.Unter anderem bekommen sie Unterricht in Kultur , Mentalität , Religion des jeweiligen Einsatzlandes und in Geschichte.
Klar bekommen die Kameraden auch im Gefechtsübungszentrum Altmark oder aber im UN-Ausbildungszentrum Hammelburg eine spezielle Ausbildung aber reicht das wirklich aus ?
Kann man die Kameraden wirklich auf extreme Situationen hin ausbilden ?
Nee , ich glaube nicht.Die Wirklichkeit ist viel härter und der Stress von daheim und der Freundin weg zu sein, ist extrem hoch.
Also bitte keine Vorverurteilung !!
ZitatUnd genau so war es auch bei der Wehrmacht dort wurden die Soldaten auch erst mit der Zeit zu harte Jungs und hatten am Anfang auch die Hosen voll wenn sie im Gefecht lagen oder unter Artilleriebeschuß wie es mir einige Kriegsteilnehmer bestädigten.
So sieht's aus . Wird man von vielen Kriegsteilnehmern genauso bestätigt bekommen.
ZitatAber deswegen ist der heutige deutsche ( männliche ) Soldat nicht weniger ein Mann!
Möchte ich auch nicht behaupten oder verallgemeinern.
Ich meinte die Soldaten die im Bericht gezeigt wurden und die zu Wort gekommen sind. Sie haben selber zugegeben das sie nur im Innendienst tätig waren und nur im in Ausnahmefällen auf Patroullie mitgefahren sind und dann haben sie von einem Kriegstrauma gesprochen .
ZitatAber für mich klangen Eure Aussagen so, als solle der heutige deutsche Soldat ( von Eurer Seite ) als verweichlicht und weinerlich dargestellt werden.
Sind mit Sicherheit nicht alle so und ich wollte auch nicht unbedingt verallgemeinern .Aber die Soldaten die sie gezeigt haben ,vermittelten den Eindruck ,dass einige schon ziemlich verweichlicht waren.
ZitatNun, ich denke, dass der Krieg auch an vielen Veteranen nicht spurlos vorbeigegangen ist. Ich kenne viele, die heute noch davon träumen.
Klar , das mag ich schon glauben bei dem was viele durchgemacht und gesehen haben.
Sie waren in Kriegs/Kampfhandlungen verwickelt und mussten ständig um ihr Leben fürchten. Sie haben Ihre Kameraden sterben sehen usw, usw.
ZitatIch weis ja nicht ob du gedient hast
Ich habe leider nicht gedient. Die wollten mich halt nicht!
ZitatUnd genau so war es auch bei der Wehrmacht dort wurden die Soldaten auch erst mit der Zeit zu harte Jungs und hatten am Anfang auch die Hosen voll wenn sie im Gefecht lagen oder unter Artilleriebeschuß wie es mir einige Kriegsteilnehmer bestädigten.
Bei den Wehrmachtssoldaten kann ich das voll nachvollziehen.
Das die die Hosen voll hatten bei dem was die durchgemacht haben ist auch voll nachvollziehbar. Man kann den II WK aber nicht mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr vergleichen!!!
Zitat Ich habe leider nicht gedient. Die wollten mich halt nicht!
Also, dafür das Dir dieses Abenteuer erspart bzw nicht erlebst hast, hast Du aber viel Ahnung und .... das Herz auf dem richtigen Fleck.
Nun, meine Meinung: Ich finde ein Vergleich zwischen Wehrmachtsleistung und Bunderwehreinsatz ist gerechtfertigt.
Im wesentlichen waren bei der Wehrmacht Dienstränge mit Können und Kraft (ich will nicht sagen Macht) ausgefüllt. Und die damit im Zusammenhang stehenden Leistungen für F., Volk und Vaterland sind schwerer, härter und mit mehr Opfer verbunden als heute.
Nemma mal an Beispeel: Heute ist ein Feldwebel noch lange kein Feldwebel (anwesende bitte nicht austillen!), da kommt jemand von der Meisterschule, hat mit ach und krach den Meister für Schraubendrehkunst geschafft. Psychologisch total daneben, weil immer von allen gehäselt, was weis ich wegen seiner grossen Nase. Und dieser Kamerad wird nach seinem Grundwehrdienst sofort Feldwebel. Das nenne ich INFLATION DER DIENSTRÄNGE. In der heutigen Zeit scheinen Psychokrämer und Ledernackenflüsterer genauso zum Epa zu gehören, wie das Seitenmesser eines EK-Trägers.