Eine Frage, die mich schon lange mal interessierte :
Das sich die NVA bei ihrer Gründung auf Reichswehrtraditionen stützte und die verwendeten Stahlhelme von einem Entwurf für die Waffen SS her rührten dürfte wohl bekannt sein. Auch das sich die damaligen Offiziere der ersten Stunde vorwiegend aus alten Wehrmachtskadern zusammensetzten ist geläufig. Sie setzten z.B. durch, das die Armee nur im Stechschritt marschieren würde oder gar nicht.
Zwar versuchte man dann mit der Zeit immer mehr politisch durchgeformte Offiziere bevorzugt mit proletarischen Hintergrund in den Führungsriegen zu etablieren , doch auf die meist überdurchschnittlich begabten jungen Männer aus angestammten Offiziersfamilien konnte die Armee letztlich doch nicht verzichten.
So sind in den späten 80zigern Fälle bekannt geworden, wo Offiziere ihre Mannschaften mit recht eindeutigen Marschlieder ins Manöver führten. Auch fühlten sich gerade Eliteverbände wie z.B die Fallschirmjäger oder die Kampftaucher ganz selbstverständlich, wenn auch nicht offiziell den Traditionen der grünen Teufel u.ä. Verbände der Wehrmacht verpflichtet.
Natürlich gab es auch die andere Seite der NVA, wo kriecherische Möchte- gernoffiziere aus kommunistischen Arbeiterfamilien vor allem proletarischen Internationalismus und Antifaschismus predigten und die meist zwangsweise eingerichteten Singegruppen abscheuliche und jeder militärischen Tradition Hohn sprechende Lieder trällerten. Auch die sogenannte EK-Bewegung ist kaum als Ruhmesblatt zu bezeichnen.
Sieht man sich jedoch die letzte Parade der NVA in Berlin an und besitzt ein wenig Einblick in die Ausbildung und Einsatzfähigkeit dieser Truppe, dann drängt sich doch angesichts des Zustandes der heutigen Bundeswehr die eingangs gestellte Frage geradezu auf.
na ja ... Du verkennst die Tatsache, dass es eben doch eine Parteiarmee war. Den Stechschritt gab es in der sowjetischen Armee auch, wie so viele Dinge den Russen angeglichen wurde. Z.B. Komissare (Politstellverteter) bis in jede Kompanie
Und gerade unter den von Dir genannten, findest Du heute ganz besonders viele Ewig-Gestrige
Ich habe ernsthafte Probleme damit gehabt, Parteisoldat sein zu müssen. Soldat bin ich geworden, weil mein Vater noch im Krieg einer war und ich es einfach toll fand, auch physisch an die Grenzen zu gehen. Ich habe dann die Offiziershochschule mit "Ausgezeichnet" abgeschlossen, war z.B. 2.-schnellster der gesamten Offiziersschule auf der Sturmbahn (Hindernisbahn). Hatte Sportabzeichen, Schützenschnur usw. alle Auszeichnungen, die man sich mit militärischen und sportlichen Leistungen verdienen konnte. Das zählte dann alles nichts, als in Konflikt mit meinen "Parteivorgesetzen" geriet. Ich erhielt für militärische Leistungen keine Auszeichnungen, wurde bei Beförderungen übergangen ... Selbst Fürsprache meiner militärischen Vorgesetzten brachte nichts. Wäre nicht der Mauerfall gewesen - ich hätte aufgehört.
Zitat von Gardes du CorpsIch erhielt für militärische Leistungen keine Auszeichnungen, wurde bei Beförderungen übergangen ... Selbst Fürsprache meiner militärischen Vorgesetzten brachte nichts. Wäre nicht der Mauerfall gewesen - ich hätte aufgehört.
Eine Armee die das politische Bewußtsein über das militärische Handwerk stellt, kann nicht in einer Linie mit deutschen Armeen (deutschen Traditionen) stehen, also war das ganze äußere Erscheinungsbild nur Staffage, um der Bevölkerung etwas als "national" verkaufen zu können, was in wirklich rot war.
Zitat von Gernot Eine Armee die das politische Bewußtsein über das militärische Handwerk stellt, kann nicht in einer Linie mit deutschen Armeen (deutschen Traditionen) stehen, also war das ganze äußere Erscheinungsbild nur Staffage, um der Bevölkerung etwas als "national" verkaufen zu können, was in wirklich rot war.
ich glaube da bist du nicht so ganz auf dem Laufenden. Im III. Reich war es gegen Kriegsende so. So nach dem Motto/ wo ein Glaube ist, ist auch ein Wille. Wass das gegeben hat, haben wir gesehen. Einfach mal zur Rolle des NSFO kugeln.
Zitat von Ragin ich glaube da bist du nicht so ganz auf dem Laufenden. Im III. Reich war es gegen Kriegsende so. So nach dem Motto/ wo ein Glaube ist, ist auch ein Wille. Wass das gegeben hat, haben wir gesehen. Einfach mal zur Rolle des NSFO kugeln.
der NSFO hatte lange nicht den Einfluss und die Befugnisse eines Kommissars
Ich habe mal gelesen,dass sich Offiziere der Fallschirmjäger u.a. mit dem Liedgut der Wehrmachtssoldaten bei Feierlichkeiten umgaben. Wurde natürlich nicht gerne gesehen, galt aber als Indiz für das gewachsne Selbstbewußtsein der NVA Soldaten.
Wie "deutsch" empfand man sich die NVA ,oder blendete man das alles mit Blick auf den Großen Bruder aus ?
Ich habe mal gelesen,dass sich Offiziere der Fallschirmjäger u.a. mit dem Liedgut der Wehrmachtssoldaten bei Feierlichkeiten umgaben. Wurde natürlich nicht gerne gesehen, galt aber als Indiz für das gewachsne Selbstbewußtsein der NVA Soldaten.
stimmt nicht, wenn das raus gekommen wäre, wäre Schluss mit Lustig gewesen. Zu den Fallis ist man als Offizier bis 1983, als das Luftsturmregiment aufgebaut wurde, nur als 200%-iger gekommen.
Wir haben mal an der Offiziersschule "Schwarzbraun ist die Haselnuss" angestimmt, da kam gleich so ein Polit-Heini angepeest
ZitatWie "deutsch" empfand man sich die NVA ,oder blendete man das alles mit Blick auf den Großen Bruder aus ?
Gruß
Gernot
zumindest gab es kein Multikulti. Und Bruder hiess Bruder und nicht Freund, weil man sich Geschwister nicht aussuchen konnte. Mehr als saufen war mit den Russen eh nicht drin... ich mochte sie nicht und habe auch keinen Kontakt gesucht. Erst, nachdem ich nach 1990 auf den Spuren der "Wiking" durch die Ukraine und Russland bis im Kaukasus war, ...
@Gardes du Corps Danke für die Antwort. Wird bei der Bw auch nicht mehr lange dauern und dann dürfen auch solche Lieder nicht mehr gesungen werden. Die deutsche Tradition wird halt mit Füssen getreten.
Anderes Thema. Auf den Spuren der Wiking; hört sich spannend an. Wie weit bist du gekommen ?
wir waren auch in Malgobek (Ingushetien), wo die deutschen Panzerspitzen auf englische Tanks mit russischer Besatzung stießen.
Es wird gern übersehen, dass die friedliche Sowjetunion bis 1941 nicht nur Ostpolen und Finnland, sondern auch Estland, Litauen. Lettland, Bessarabien und den Iran (Persien) überfiel und annektierte. Über Persien kamen dann die Hilfslieferungen, die die Sowjetunion im Süden retteten.
Aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Jedenfalls ist kaum etwas wirklich so gewesen, wie Knopp und Genossen es uns erzählen wollen.