Nun steht wohl fest, dass das moralisch zweifelhafte Handeln der Soldaten strafrechtlich nicht relevant ist. Disziplinarrechtlich wohl auch nicht, denn da gibt das SG nichts her. Der Fall ist schließlich auch neu. Also schon mal interessant zu hören, weshalb die Soldaten denn belangt werden sollen.
Viel schlimmer ist, dass einer der Haupttäter dieses Skandals nicht kritisiert wird. Dies ist der Verteidigungsminister, der schon am Tag des Erscheinens in der Bild die Entlassung der betroffenen Soldaten angekündigt hat. Das ist glatte Lynchjustiz. Keine rechtlich relevante Anklage, keine Vernehmung der Betroffenen, kein Verfahren aber schon ein Urteil. Dann die Befragung von 5.500 Soldaten wofür? Wer zahlt das?
Wie wird denn dieser Minister reagieren, wenn es mal wirklich Ernst wird? Ist er überhaupt führungsfähig? Muss er erst die Meinung der Presse abwarten um zu entscheiden was zu tun ist? Wenn die Opposition nicht auch aus albernen Moralisten bestehen würde hatte sie die Wahrung der Rechtsstaatlichkeit und den Rücktritt des Ministers fordern müssen.
Gerade haben sie im Heute-Journal berichtet, dass die Staatsanwaltschaft ihr Verfahren gegen die Soldaten die die Fotos mit den Totenschädeln gemacht haben, eingestellt hat.
Wie es sich herausgestellt hat , stammten die Knochen nicht von einem Friedhof, sondern lagen frei verstreut auf öffentlich zugänglichen Gelände. Also keine Störung der Totenruhe.
Mittlerweile Glaube ich, es war nur ein riesiger Aufschrei..... denn ich hab in letzter Zeit nix mehr davon mit bekommen. Ist das ganze jetzt eingeschlafen?
Zitat von StabsfeldDie BW an sich soll heruntergemacht werden, so schauts doch aus!
Genau so, sehe ich das auch. Die Tendenz in diese Richtung ist seit dem Wechsel der Staatsgeschäfte an diese zusammengewürfelte Regierung eindeutig. Vielleicht ein Akt der Ablenkung, um von dringenderen Nöten den Blick zu nehmen.
Es muß der Verdacht entstehen, dass eine meinungsbildende Clique einmal mehr ihrer grundsätzliche Abneigung deutschen Soldaten gegenüber Luft macht. Auch wenn man heute den "Bürger in Uniform" verbal mit rosaroter Zuckerwatte umgibt, bleibt Soldatsein mit Disziplin,Entbehrung,Gehorsam, Höchstleistung, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit verbunden.
Alles Eigenschaften , die Mitglieder der Spaßgesellschaft fürchten und die abgewertet wurden als "Sekundärtugenden, mit denen man auch ein KZ organisieren könne.".
Inzwischen hat sich zwar herausgestellt, daß ohne diese Eigenschaften selbst eine Demokratie nicht funktionsfähig ist, doch wollen das gewisse Schichten nicht wahrhaben.
Und so werden dann Lappalien, die zu regeln eigentlich Sache eines Kompanieführers wären, zu Staatsaktionen aufgebläht !
Ich vermisse einfach die Fürsorge der Führung gegenüber ihren Soldaten. Kanzlerin, Verteidigungsminister und auch der Generalinspekteur haben alle in das gleiche Horn gestoßen. Das....anstatt sich schützend vor die Soldaten zu stellen, und diese Schlagzeilenhäscherei zu verdammen.
Soweit ich mich erinnern kann, hat einzig der Bundespräsident in diesem Fall Rückrad bewießen.
So was muß geregelt werden. Aber intern, von Seiten der Kompanie, wie einige hier schon ausführten.
Degradierung, Strafanzeige, Entlassung.....Dies alles ist der Sache nicht im Entferntesten angemessen! Eine typische Übertreibung!