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Dieses Thema hat 14 Antworten
und wurde 795 mal aufgerufen
 Die NVA der DDR
Sturmgewehr Offline




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11.03.2007 13:20
#1 "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

bei der NVA gabs auch spezielle Ausdrücke

Was verstand man unter dem Begriff "UFO"?


Greaz

Sturmgewehr

caandre Offline



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11.03.2007 18:25
#2 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Das Ufo ist ein selbstgebauter Tauchsieder bei der man in sekundenschnelle
eine Kanne Wasser erhitzen kann

Sturmgewehr Offline




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12.03.2007 15:58
#3 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Genau caandre!

Und Eisenschwein?


Sturmgewehr

caandre Offline



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12.03.2007 19:08
#4 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

dazu kommt noch die Bävo (Bärenvotze) und das dazugehörige Votzetreten

Gardes du Corps Offline




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12.03.2007 21:27
#5 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Eisenschwein war der SPW 152

manchmal auch die späteren SPW (Schützenpanzerwagen)

caandre Offline



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13.03.2007 17:14
#6 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

nach der letzten Winterperiode traten die EKs auf dem Flur an und spielten
auf deutsch gesagt Fußball mit ihren Pelzmützen

Gardes du Corps Offline




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13.03.2007 19:08
#7 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Wer kennt den WKR ?

Ronny Offline



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13.03.2007 23:03
#8 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Zitat
Wer kennt den WKR ?



Den Wechselkonzentrierungsraum !

Ron

Gardes du Corps Offline




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14.03.2007 19:44
#9 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Bei Alarm mussten innerhalb von x+ wenige Minuten alle kasernierten Truppen diesen WKR beziehen. Dort wurde aufmunitioniert, bestimmte "Kriegsausrüstung" verteilt.

Als ich noch Kompaniechef einer Aufklärungskompanie war, musste meine Kompanie nach weniger als 60 Minuten in diesem Raum die Aufklärungsbereitschaft herstellen.

Ich als Aussenschläfer wurde von zu Hause mit einem Krad abgeholt und fasste meine Ausrüstung erst dort.

In der Regel sah es so in meiner Kompanie aus, dass 3' nach dem Alarmsignal die SPW- und SPz-Fahrer an der Waffenkamer ihre Pistolen in Empfang nahmen und zu den Garagen (Gefechts- und Lehrgefechtspark) flitzten.

12' später war die Kompanie dort, saß auf und nach 20' rollten sie aus der Kaserne.

Und damit das klappte, wurde bis zum Erbrechen geübt.

caandre Offline



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14.03.2007 20:32
#10 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

muste da nicht auch so mancher los zum OvD und den Schlüssel für den WKR hohlen :)

Gardes du Corps Offline




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14.03.2007 20:45
#11 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

nun, das gehörte zu den üblichen Streichen für "Spritzer" - noch lustiger wurde es, wenn der OvD mitspielte ;)

wie die "Gewichte für die Wasserwaage", den "Vierkantlochfräser"

caandre Offline



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28.05.2007 23:11
#12 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Atombrot gab es auch noch

Gardes du Corps Offline




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08.06.2007 23:02
#13 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Das war rundes Brot, gebacken und gelagert in einer Konserve ca. 1 l.

Gardes du Corps Offline




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24.09.2007 07:57
#14 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

"Schildkröte" und "Musikbox" sind zwei ganz entwürdigende Handlungen, die man "Spritzern/Sprilli/Glatter" (Soldaten im 1.Diensthalbjahr*) angetan haben soll.

Ich selbst habe so etwas nie selbst erlebt und glaube auch nicht daran, dass das in meinem Verantwortungsbereich vorkam.

Schildkröte:
ein Soldat bekommt auf den Kopf, unter die Knie und Ellenbogen je einen Stahlhelm und wird über den Flur geschubst

Musikbox:
Ein Soldat muss in einen Spind und auf Wunsch eines EK (Entlassungskandidat/Soldat im 3. Diensthalbjahr) Lieder nach Wunsch absingen

Heimfahrt:
Ein EK liegt oder sitzt im Bett, vier "Glatte" tragen ihn über den Flur oder rütteln am Bettgestell. Andere "Glatte" tragen Schilder mit Ortsbezeichnungen an ihm vorbei oder rufen Ortsnamen

*in der NVA gab es 18 Monate Grundwehrdienst, also 3 Diensthalbjahre
im 1. (siehe obige Bezeichnung) war er frisch und hatte im Wesentlichen alles zu machen, was man ihm sagte und auftrug - zu erkennen an den glatten Schulterstücken
im 2. war er "Vize", hatte schon etwas mehr "Rechte" und durfte seine Soldatenschulterstücke einknicken
im 3. war er Entlkassungskandidat und wurde allermeist zum Gefreiten befördert. Das Käppi wurde oft auf "halb acht" getragen, die Hände waren in der Hosentasche und der Kragen oft offen.

Ich muss aber dazu schreiben, je straffer die Disziplin in einem Haufen war, je motivierter die Jungs um so geringer waren derartige Ausfälle.

Ich selbst habe über Kleinigkeiten hinweg gesehen, wenn es der Disziplin und Ordnung diente und ich mich auf meine Jungs verlassen konnte. Ungerechtigkeiten und Schikanen habe ich aber nicht geduldet.

Der sogenannten E.K.-Bewegung ist man ab den 80-ern dahingehend begegnet, dass man Kompanien eines Diensthalbjahres aufstellte.

Gardes du Corps Offline




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24.09.2007 19:56
#15 RE: "Fachausdrücke" bei der NVA Antworten

Weisst Du, für gewisse Sachen, die in meinem Haufen stattfanden, wenn ich nicht da war, will ich meine Hand nicht ins feuer legen.
An anderer Stelle hast Du selbst geschrieben, dass es Besonderheiten bei Einheiten gab. Ich war bei den Aufklärern und habe meinen Jungs immer kräftig Druck gemacht - in der Ausbildungszeit.
Danach war Ruhe. Ich habe nur gesagt, dass so lange Ruhe und kein Sackstand ist, wenn mir nichts zu Ohren kam.
gegen Maßbänder etc. hatte ich nichts, wenn sie nicht gerade offen und provozierend getragen wurden. Bei Schikanen wurde ich zum Schwein.
Es gab aber auch mal eine Situation, in der sich meine Fahrer beschwerten, dass einer ihrer Kameraden so stank. Ich sagte nur, dass sie das selber zu lösen hatten. Am nächste Tag behauptete nun dieser, sich bei mir beschwerend, dass seine Kameraden ihn im Waschraum mit heißem Wasser eingespritzt und mit P-3 gescheuert hätten. Nun, ich habe die Wahrheit nie herausbekommen ;) Es kamen aber auch nie wieder Beschwerden wegen mangelnder Hygiene.
Männerfreundschaften sind doch was Feines :))

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