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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 903 mal aufgerufen
 Bundeswehr allgemein
Seiten 1 | 2
Hades Offline



Beiträge: 422
Punkte: 404

19.03.2007 11:30
#1 Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Der Prozess um einen der größten Bundeswehrskandale wird vor dem Landgericht heute in Münster eröffnet. Der Kompaniechef und 18 Ausbilder einer Coesfelder Bundeswehrkompanie müssen sich wegen des Vorwurfs verantworten, im Sommer 2004 insgesamt 163 Rekruten gequält und gedemütigt zu haben.

Bei simulierten Gefangennahmen und nachgestellten Verhören wurden die jungen Soldaten der Anklage zufolge von ihren Ausbildern mit Stromstößen, Schlägen und Fußtritten misshandelt und immer wieder beschimpft.

Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten gefährliche Körperverletzung und entwürdigende Behandlung der Rekruten zur Last. Dies kann mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren geahndet werden. Die Vorfälle waren im November 2004 bekannt geworden. Für den Prozess sind zunächst 45 Verhandlungstage terminiert.



Bin gespannt was dabei herum kommt!




Hades

Bonner Offline




Beiträge: 219
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19.03.2007 12:04
#2 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Allerdings. Mir wollte man auch mal an die "Karre pissen" für etwas was nie passiert ist, wurde aber wegen Beweismangel und weil der jenige Mental eingebrochen ist fallen gelassen und mir ist nix passiert. der Kamerad hatte schlicht und einfach gelogen , weil er nicht mit mir klar kam. Diese Truppe aus Coesfeld scheint es aber richtig übertrieben zu haben. Da bin ich auch mal gespannt........>

Bonner Offline




Beiträge: 219
Punkte: 219

20.03.2007 07:52
#3 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Das wundert mich auch. Was meinst du was die mit uns alles gemacht haben und wenn wir an einem heißen Tag eine ABC- einlage hatten , haben die uns auch mit Wasser bespritzt und wir haben uns dadrüber gefreut über die abkühlung. Ich glaube da wird wieder mal was überspitzt und nachher kommt eh´nix dabei rum...................>



@Frank12: Es war sehr hart diese Zeit und wenn du da nicht cool bleibst bist du weg. Er wollte sich noch bei mir Entschuldigen und ich habe auch mit Ihm gesprochen. Habe Ihm aber unmißverständlich klar gemacht das ich Ihm sowas nicht verzeihen kann und es besser wäre Er ginge mir für den Rest seiner Dienstzeit (das waren noch 2 Mon.) aus dem Weg. Er wurde dann eh´in eine andere Kompanie versetzt und damit war das Thema durch. Es war hart aber alle standen hinter mir, selbst unser Ungeliebter Spieß. Ohne meinen damaligen Zugführer hätte ich diese Zeit wahrscheinlich nicht durchgestanden und dafür bin ich Ihm heute noch sehr Dankbar......................>

Hades Offline



Beiträge: 422
Punkte: 404

20.03.2007 11:54
#4 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Die Stimmung im großen Saal des Landgerichts Münster hat etwas Militärisches. "Jawohl!" antworten die 18 jungen Männer auf der Anklagebank auf Fragen des Vorsitzenden Richters. Einer trägt eine graue Uniform, die anderen Zivil. Alle sind vorbildliche Soldaten gewesen, zuverlässig und dienstbeflissen, mit Orden dekoriert. Im Sommer 2004 schossen sie nach Lage der Dinge aber über das Ziel hinaus. Jetzt sitzen sie auf der Anklagebank und müssen sich des Vorwurfs erwehren, Rekruten nicht ausgebildet, sondern misshandelt zu haben. Heerscharen von Medienvertretern sind gekommen, um über einen der größten Prozesse in der Geschichte der Bundeswehr zu berichten.

Dabei hatten sie es eigentlich gut gemeint, beteuern die Angeklagten zum Prozessauftakt am Montag. Ziel war, so formulieren es der frühere Kompaniechef und ein Hauptfeldwebel, einen "Ausbildungshöhepunkt" zu setzen. Eine simulierte Geiselnahme sollte während eines nächtlichen Orientierungsmarsches geübt werden, so wie es die ehemaligen SFOR-Soldaten aus ihrer eigenen Ausbildung für den Bosnien-Einsatz kannten. Was anfangs gut gemeint war, soll sich zum Exzess entwickelt haben.
Stromstöße über den Feldfernsprecher

Rekruten bekamen nach Aussagen von Zeugen Stromstöße über einen Feldfernsprecher versetzt. Ihnen wurde Sand in die Uniform gestreut, damit sie sich wund laufen. Mit einer Kübelspritze pumpten Ausbilder ihnen Wasser in die Hosen und auch in den Mund - Schläge und Tritte inklusive.

Wie konnte es in der Armee eines demokratischen Landes zu diesen Auswüchsen kommen? Das "Darmstädter Signal", ein Zusammenschluss kritischer Bundeswehr-Offiziere, hat eine klare Antwort: Das Ganze hat System. Die Bundeswehrspitze habe genau das, was in Coesfeld passiert ist, unterschwellig verlangt, sagte der Vorsitzende der Organisation, Oberstleutnant Jürgen Rose, am Montag gegenüber N24.
"Der Geist in der Bundeswehr"

Strafverteidiger Hans-Joachim Ahnert, der Anwalt des früheren Kompaniechefs formulierte es so: "Das war damals der Geist, der in der Bundeswehr herrschte." Dass sich die Rekruten nicht gewehrt hätten, sondern die Ausbildung in Teilen auch noch "richtig geil" fanden, wie einer der Angeklagten formulierte, werfe ein bezeichnendes Bild auf den Zustand der Wehrpflichtigenarmee, sagte Rose.

Ahnert sagte, es habe in der Bundeswehr einen weitgehenden Konsens darüber gegeben, die Ausbildung realitätsnäher zu gestalten. Niemand sei jedoch bereit gewesen, solche Anforderungen schriftlich zu fixieren. So tauchten auch im Prozess am Montag immer wieder Schriftstücke auf, die unklare Anweisungen und allgemein gehaltene Formulierungen enthalten. Das Wort "Geiselnahme" stand auf keinem der Papiere.
Irgendwann kippte die Stimmung

Anfangs ging alles glatt, irgendwann kippte die Stimmung, der Ton wurde rauer, schilderte ein ehemaliger Zugführer. Übungen mussten abgebrochen werden, weil sich Rekruten nicht mehr so verhielten, wie sie sollten. Die Unteroffiziere hatten die Situation nicht mehr im Griff, der Kompaniechef schaute nach eigener Aussage nicht genau hin. Und am Ende will es keiner gewesen sein. Von Misshandlungen mit Stromstößen und Wasser hätten sie nichts mitbekommen, sagten die ersten der 18 Angeklagten vor Gericht aus. (dpa)





Hades

Gardes du Corps Offline




Beiträge: 690
Punkte: 688

20.03.2007 16:46
#5 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Ich bin der Meinung, unsere Soldaten sollten auf die Auslandseinsätze durch gewaltlose Computerspiele a la: "Wir spielen mit Barby und Ken" vorbereitet werden.

Psychische Ausbildung wird ganz gestrichen.

Wenn dann noch einer so blöd ist, sich freiwillig zu melden, für irgendwelche Drogenbosse oder Nahoststänkerer die Kastanien aus dem Feuer zu holen ... dann bitte schön

Soldat-X Offline




Beiträge: 15
Punkte: 15

21.03.2007 10:26
#6 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Im Prinzip selber schuld. Kann diese Kameraden nicht bemitleiden.
Wer sich nicht an Vorgaben und befehle zur Ausbildung hält und meint selber Ausbildungsabschnitte zu müssen braucht sich nicht zu wundern wenn es Folgen hat.

Dann sich noch im Gerichtssaal zum Affen machen , weil jede Bemerkung oder Frage mit "Jawoll" quitiert wird.

Irgendwie neben der Spur und paßt in das Bild der heutigen Bundeswehr.

Fink Offline




Beiträge: 281
Punkte: 281

21.03.2007 21:31
#7 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Sagen wir so es wird wieder mal alles aufgespielt weil irgendein Depp im Heim was mitbekommen hat und es an die große Glocke hängt um groß heraus zu kommen.
Wenn man hört das es für die betroffenen sogar eine gute Erfahrung war dann fragt man sich doch langsam was das für eine Jugend ist bin froh das meine Dienstzeit schon länger her ist, nicht das wir auch noch aufs Gericht müssen denn bei uns wurden auch nicht gerade Zimperlich umgegangen.

Fink Offline




Beiträge: 281
Punkte: 281

22.03.2007 21:12
#8 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Zitat von Baltikum

Zitat von Fink
Sagen wir so es wird wieder mal alles aufgespielt weil irgendein Depp im Heim was mitbekommen hat und es an die große Glocke hängt um groß heraus zu kommen.
Wenn man hört das es für die betroffenen sogar eine gute Erfahrung war dann fragt man sich doch langsam was das für eine Jugend ist bin froh das meine Dienstzeit schon länger her ist, nicht das wir auch noch aufs Gericht müssen denn bei uns wurden auch nicht gerade Zimperlich umgegangen.



Fink, Du bist noch am Ball - hatte schon jede Hoffnung aufgegeben,das von Dir noch etwas kommt. Gruß Der alte Balte!



Ich werde immer am Ball bleiben ich habe noch nie aufgegeben und fast alles in meinem Leben geschafft mal sehen Bundeskanzler ist noch ein Ziel wer weiß

Gardes du Corps Offline




Beiträge: 690
Punkte: 688

23.03.2007 18:19
#9 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Soldate sind eben Mörder, Männer sind Missbraucher und Väter Unterhaltsdrückeberger ...

Wir werden uns damit abfinden müssen, oder ...

landrysgryff Offline



Beiträge: 4
Punkte: 4

24.03.2007 17:29
#10 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Eine solche Ausbildung, wie sie in Coesfeld durchgeführt wurde,
gehört nicht eine AGA.

Besondere Ausbildungen, wie eben Geiselnahme / Verhöre etc.
haben dort ausgebildet zu werden, wo fachlich geschultes Personal
vorhanden ist, das eine solche Ausbildung professionell durchführen können.

Und ob das ganze ein Popanz wird, muß sich erst noch zeigen.
Die Aussage des Herrn KpChef und der Zugführer, nachdem alles
super toll und bestens war, ist lachhaft.

Die Rekruten, die sich nach den - bisher bekanntgewordenen -
Übergriffen auch noch bedankt haben sollen, die will ich erstmal
sehen bzw. deren Aussagen vor Gericht hören.

Am zweiten Verhandlungstag hat ein Stabsunteroffizier ausgesagt
und diese Aussage lässt eine andere Bewertung der so tollen
Ausbildung zu, die als Highlight bezeichnet wird.

Den Bericht zur Aussage des Stuffz. ist hier zu lesen:

http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/712/106606/

http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/646/106540/

Wenn man liest, was da so abgegangen ist, dann ist es schlicht
erschreckend, daß der Kamerad SU so ziemlich alles mitgemacht
hat (und wohl auch schlimmeres mitgemacht hätte !!), nur weil
der Zugführer meinte, alles ist okay. Dann ist ja alles in Ordnung.

Später heisst es dann, wie jetzt ja quasi wieder, man hat ja nur
Befehle ausgeführt. Kommt mir irgendwie bekannt vor.
Woher wohl ?

Ist ja auch schön, daß Gehirn auszuschalten und einfach nur
machen. Als SU hätte er wissen müssen, daß im Falle von
körperlicher Gewaltanwendung gegenüber Untergebenen oder
Verstößen gegen die Menschenwürde der § 11 SG in Anspruch
genommen werden kann.

Aber so ist das wohl, wenn Menschen erlaubt wird, mal so richtig
loszulegen, dann stellt sich sehr schnell Enthemmung ein und
man kann seine Macht gegenüber Wehrlosen so richtig ausspielen.
Und wenn es dann noch von Vorgesetzten als in Ordnung
angesehen wird, dann fallen alle Grenzen.

Das wir in der BW einsatznah und fordernd auszubilden haben,
ist richtig und muß auch so sein, schließlich sind wir kein
Erdbeerpflückerverein. Aber das heisst nicht, daß jeder KpChef
oder Zugführer sich mal eben was cooles (und grenzwertiges)
ausdenkt und an den Vorschriften vorbei solcherlei "Highlights"
inszeniert.

Ich tendiere dahin, daß sich die beschwichtigenden Aussagen
der Zugführer bzw. des KpChef`s auf Dauer nicht halten lassen
und noch manches unappetitliche auf den Tisch kommt.

Aber gut, warten wir es ab.

Gruß

landrysgryff

Veteran Offline




Beiträge: 91
Punkte: 91

30.03.2007 22:47
#11 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Wie immer wenn man in der eigen Gesellschaft keine Lobby hat
hat man es schwer.
Das heißt nicht das ich diese Sachen gutheiße.

Fink Offline




Beiträge: 281
Punkte: 281

30.03.2007 23:42
#12 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Wenn man die Sache in den Nachrichten verfolgt, wurde alles nur hoch gespielt.
Es war wahrscheinlich nicht schlimmer wie die Ausbildung für Soldaten im Kalten Krieg wo im Prinzip jedes Szenario durchgespielt wurde.
Das schlimme ist doch die jugend ist verwöhnt und verweichlicht, so auch die Bundeswehr wir hatten Wochenends Bereitschaft und harte Dienste wenn Du solche Sachen von den jetzigen jungen Soldaten das kannst Du von den jetzigen jungen Soldaten nicht mehr erwarten.
Ich frage mich ob es wirklich so schlimm war, denn alles ist nur durch Sprüche im Mannschaftsheim aufgekommen und von einem unbeteiligten angezeigt worden.
Ach ja hört man im Augenblick in den Nachrichten was davon?

landrysgryff Offline



Beiträge: 4
Punkte: 4

31.03.2007 07:49
#13 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Naja, so ist das.

Wenn es unangenehm wird, dann ist es mal eben von der Presse
hochgespielt. Besser die Wahrheit wird nicht bekannt, besser
man spricht nicht drüber.

Hallo, gehts noch ?

Wer ist denn hier noch aktiv Soldat ?

Zitat
@Fink
das kannst Du von den jetzigen jungen Soldaten nicht mehr erwarten



Tja, ich bin einer dieser jungen Soldaten, SU und Ausbilder.

Und ja, ich bin sehr für die einsatznahe, fordernde Ausbildung.
Aber das ganze SAUBER und VORSCHRIFTENKONFORM !!!!!

Ich betreibe keine Stromschlagspielchen oder führe den
gefesselten Rekruten zwangsweise Wasser ein. Solcherlei
Dinge habe ich während meiner Ausbildung nicht gelernt, sowas
verbietet sich von selbst und im besonderen in einer AGA.

Für solche Geiselnahmeübungen gibt es geschultes Personal und
entsprechende Ausbildungsorte. Da gehören sie hin und nirgendwo
anders.

Ich hoffe, das kapieren hier auch mal die letzten

Zitat
@ Fink
Ich frage mich ob es wirklich so schlimm war



Nein natürlich war das nicht schlimm, würden wir doch alle gerne
mal machen, nicht war ?

Die Bundeswehr ist nicht russische Armee, wo gemacht werden
kann, was die Ausbilder wollen. Bei uns gibt es Vorschriften und
die gehören eingehalten.

Es gibt bei der Bundesehr die Leitsätze des Unteroffiziers.
Diese Leitsätze sind es, an die ich mich orientiere und darauf
bin ich stolz !!

Für die, die diese Leitsätze nicht kennen, habe ich sie hier mal zum
nachlesen:


Wer erziehen, ausbilden und führen will, muß auf seinem Gebiet
mehr wissen, mehr können und mehr leisten, als seine
Untergebenen.

Eine gediegene Allgemeinbildung, gründliche Fachkenntnisse und
gewissenhafte Dienstvorbereitung geben dem Vorgesetzten die
Überlegenheit, derer er bedarf, um seine Aufgaben zu erfüllen.
Erhalten Sie sich hierfür Ihre geistige und körperliche Spannkraft!

Achten Sie in Ihrem Untergebenen stets den Menschen!
Lernen Sie ihn gründlich kennen.
Sorgen Sie für ihn, wo es geht, aber vergessen Sie nie den
Respekt und den Abstand vor seinem eigensten menschlichen
Bereich.

Gerechtes Verteilen von Lob und Tadel schafft Vertrauen, fördert
das Selbstwertgefühl Ihrer Untergebenen und steigert damit
Leistungen.

Sie haben zu befehlen!
Damit übernehmen Sie eine große Verantwortung,
Nehmen Sie Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit Ihrer Soldaten,
denn Überforderung wie Unterforderung können Schaden
anrichten und den Diensteifer lähmen

Beherrschen Sie sich auch in der Wahl der Worte!
Unbeherrschtheit in Ton und Ausdruck kann verletzen und
Vertrauen zerstören.

Vor den Untergebenen geäußerte Kritik an Vorgesetzten und ihren
Befehlen schadet der Autorität aller, auch Ihrer eigenen!

Halten Sie Kameradschaft!
Die militärische Gemeinschaft erfordert, daß man sich aufeinander
in jeder Situation verlassen kann und bis zum Äußersten beisteht.

Prüfen Sie kritisch, ob Ihr Verhalten den Soldaten als Beispiel
treuen Dienens und gewissenhaften Gehorsams gelten kann, wie
es das Soldatengesetz erfordert

Gehen Sie bescheiden und unbeirrt Ihren Weg!

Haltung und Können bestimmen Ihr Ansehen mehr als Dienstgrad
und Abzeichen



Wer sich an diese Leitsätze hält, wird nicht so unehrenhaft handeln
und Untergebene mißhandeln, wie es hier vorgekommen ist.

Ein Schande ist sowas für jeden anständigen Kameraden.

Gruß

landrysgryff

landrysgryff Offline



Beiträge: 4
Punkte: 4

31.03.2007 09:02
#14 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Ich denke doch, daß ich diese Leitsätze anwenden kann. Das
tue ich derzeit in meinem Aufgabenfeld so gut wie möglich.

Da ich die Feldwebellaufbahn durchlaufe - und der Feldwebel
als Unteroffizier m.Portepee ist heutzutage ja Gruppenführer,
teilweise mit höheren Dienstgrad auch noch Zugführer, kann
ich diese Leitsätze für mich verinnerlicht anwenden.

Hatte selbst einen ausgezeichneten OFw während meines
Truppenpraktikums als Uffz. der mir in diesem Sinne vieles
"beigebracht" hat, was mir heute als Stuffz. in der Ausbildung
sehr wertvoll ist.

Wenn ich nach diesen Leitsätzen mein Handeln gestalte, dann
kann ich dies auch im täglichen Dienst einsetzen.

Meine Vorgesetzten im Dienst sind mit meiner Dienstführung
sehr zufrieden.

Gruß

landrysgryff

landrysgryff Offline



Beiträge: 4
Punkte: 4

31.03.2007 11:10
#15 RE: Prozess um Rekrutenmisshandlung Antworten

Die Laufbahnen haben sich in den letzten Jahren
drastisch verändert.

Uffz-Laufbahn gibt es doch nur noch als Fachdiener, also
als Spezialist, aber nicht mehr - wie früher - quasi im "grünen
Bereich". Die Kameraden Fachdiener werden aufgrund ihrer
zivilen Vorausbildung bereits als Uffz oder Stuffz eingestellt
und machen mit diesem Dienstgrad dann auch - zusammen mit
den "normalen Rekruten" ihre Grundausbildung, werden
dementsprechend auch als Uffz/Stuffz bezahlt, bleiben aber
dennoch Rekruten wie alle anderen.

Uffze/Stuffze sind heute keine Gruppenführer mehr, die Zeiten
sind seit einigen Jahren vorbei. Das schließt nicht aus, daß
der eine oder andere - bei entsprechender Qualifikation- nochmal
eingesetzt wird. Aber Standart - so wie früher - ist das längst nicht
mehr. Der Uffz/Stuffz (in der Laufbahn des Feldwebelanwärters
im Truppendienst) ist heutzutage Ausbilder an der Seite des
GrpFhr / ZgFhr (eigentlich ein "Gehilfe").

Wenn ich von Gruppe Rede, dann von der AGA-Gruppe (mein
Dienstbereich). Der GrpFhr (= Feldwebeldienstgrad) mit einer
Gruppe von 12- 15 Rekruten, dann der ZgFhr (meist Leutnant
oder Oberleutnant, ab und an auch noch OFw bzw. HFw.).

Früher war es so, daß der Uffz /Stuffz GrFhr war, der
Feldwebeldienstgrad war Zugführer. Alles vorbei, die Zeiten
waren einmal. Der Feldwebel von heute hat die Aufgaben des
Uffz/Stuffz von gestern.

Ich selber halte nicht viel von dem Fachdienstsystem
("Neckermann-System"), weil ich der Ansicht bin, daß man sich
seinen Dienstgrad "erdienen" sollte, als daß man den Uffz/Stuffz-
Dienstgrad quasi geschenkt bekommt, weil man eine
entsprechende Vorausbildung hat. Dies führt leider allzuoft
dazu, daß die "Uffz/Stuffz-Rekruten" meinen, sie könnten quasi
vom ersten Tag an - ohne jegliche militärische Ausbildung -
die "Normal-Rekruten" rumkommandieren und den Macker
markieren. Passiert leider öfters, wobei nicht jeder der Neckermänner so ist.

Ich weiß nicht, wann Sie ihren Dienst beendet haben, Baltikum,
wenn dies vor dem Jahr 2000 war, dann kann ich Ihnen sagen,
nach 2000 war dann nichts mehr so, wie es früher war.

Gruß

landrysgryff

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