Wie jetzt immer mehr bekannt war, war die "DDR" durchzogen mit Spitzeln, die um ihres eigenen Vorteils wegen sich nicht scheuten, sogar eigene Familienmitglieder anzuschwärzen.
Ich habe letztens in einem Bericht gesehen, in dem ein junger Mann aus den StasiAkten erfuhr, dass sein eigener Vater ihn bespitzelt und regelmäßig bei der Stasi seine Ergebnisse vorgetragen hat.
Beste Freunde und Bekannte konnten die größten unerkannten Feinde sein.
Wie konnte die "DDR" es schaffen sich ein solche Denunziantennetz bis in die Familien hinein zu schaffen ?
Eins könnt ihr mir aber glauben. Wäre die alte Bundesrepublik russisch/sowjetisch besetzt gewesen, hätte es das gleiche, flächendeckende Spitzelsystem gegeben.
Zitat von Nemesis Wie konnte die "DDR" es schaffen sich ein solche Denunziantennetz bis in die Familien hinein zu schaffen ?
Vermutlich ganz einfach, weil sie meinte es zu benötigen und versucht hat, es zu knüpfen. Nur weil es in Deutschland keiner versucht hat, heisst noch lange nicht, dass es nicht auch hier funktionieren würde.
Es ist doch allgemein üblich, Personengruppen mit (mutmaßlich) illegalen Plänen mit V-Leuten zu unterwandern bzw. einzelne Personen umzudrehen.
In der DDR war eben der Begriff "Illegalität" erheblich weiter gefasst. Wer dagegen war, war ein Gegner. Stalin hat solche Leute verschwinden lassen, in der DDR wurden sie "nur" unter Kontrolle gehalten. So konnten dann regelmäßig ca. 75% der Fluchtwilligen gefasst werden, bevor sie überhaupt das Sperrgebiet erreichten. Und die "Grenzverletzung" war unabhängig von der Richtung ein Straftatbestand. Der "Erfolg" gab der Führung also recht.
Ich bin sicher, in jedem Land würde man für ein vergleichbares Vorhaben eine ausreichende Zahl an Erfüllungsgehilfen finden.
ZitatEins könnt ihr mir aber glauben. Wäre die alte Bundesrepublik russisch/sowjetisch besetzt gewesen, hätte es das gleiche, flächendeckende Spitzelsystem gegeben.
Mit Sicherheit. Es gibt halt immer "Volksgenossen" die sich um ihren eigenen Vorteils willen zu solchen Diensten herablassen.
Und was Deutschland betrifft, so hatte man das "Vergnügen" von 1933 - 45 bespitzelt zu werden.
@sentry
Erst einmal willkommen hier im Forum !
ZitatEs ist doch allgemein üblich, Personengruppen mit (mutmaßlich) illegalen Plänen mit V-Leuten zu unterwandern bzw. einzelne Personen umzudrehen.
Da kann ich leider nicht ganz zustimmen, da es schon einen Unterschied macht, ob ein solcher Vorgang in einem Rechtstaat durchgeführt wird, oder in einem totalitären Staat.
ZitatIch bin sicher, in jedem Land würde man für ein vergleichbares Vorhaben eine ausreichende Zahl an Erfüllungsgehilfen finden.
Zustimmung ! Wie heißt es doch so schön : "Der größte Lump im eigenen Land, das ist und bleibt der Denunziant !"
Zitat von Nemesis Da kann ich leider nicht ganz zustimmen, da es schon einen Unterschied macht, ob ein solcher Vorgang in einem Rechtstaat durchgeführt wird, oder in einem totalitären Staat.
Da hast du ganz sicher Recht, allerdings ist ja nicht ganz klar, was Ursache und Wirkung ist. Man legt ja nicht vorher fest: "Wir sind kein Rechtsstaat." Zunächst mal behauptet doch sicher jede Regierung von sich, sie betreibe einen Rechtsstaat.
Die Beurteilung kann man erst im Laufe der Zeit machen...und meistens tun es dann (logischerweise) Außenstehende, Oppositionelle oder eben Dritte.
Aus eigenem Erleben kann ich beurteilen, wie menschenverachtend und skrupellos das MfS selbst unter schamloser Ausnutzung menschlicher Fehler, moralischer Mägel und charakterlicher Defekte in ihrer Arbeit operierte.
ZitatAber auch hier sollte man in der Lage sein zu erkennen, wie eben dieser Staat zu Beispiel mit Andersdenkenden und Ausreisewilligen umgeht.
Dies hat die Mehrheit der Bürger des anderen deutschen Staates durchaus erkannt und sich schließlich aufgemacht, die vorhandenen Strukturen von unten aufzubrechen.
Nur wer nicht sehen will, der sieht und hört auch nichts !